Kastanien-Shampoo …wir werden keine Freunde…

Ich sag´s euch: dieses Mal war es mit diesem Beitrag eine verdammt schwere Geburt. Aber fangen wir von vorne an – meine Schwägerin kam mit einem Sack Kastanien an und wollte den Kindern etwas zum Basteln bringen, aber Muttern hat der Tante sofort die Kastanien abgeknöpft und die Wahnsinnsidee gehabt, Kastanienwaschmittel zu machen. Natürlich war ich damit nicht alleine und die Allerschnellste bin ich ja auch nicht, denn es gibt mittlerweile fast keine Bloggerin, die NICHT mit Kastanien wäscht. Ok, Roxy und Sabine machen es NICHT 😉 – ich tu mich wesentlich leichter, die Ausnahmen aufzuzählen.

 

Nun gut, probiert habe ich es auch: fünf Kastanien geviertelt, mit heißem Wasser aufgegossen, über Nacht stehen gelassen und dann abgeseiht. Die, in den Kastanien enthaltenen, Saponine haben sich gelöst und bei kräftigem Schütteln hat es sogar ein bisschen geschäumt. So, dann ab damit in die Waschmaschine – Fazit: die Windel-Wickel-Unfall-Flecken sind raus, hartnäckigere Flecken wie Obst nicht. Da müsste man vielleicht noch mit Waschsoda dazu wirken.

 

Kurze Zeit später noch mal eine Ladung Kastanien von der Schwägerin (diesmal ausdrücklich für mich): die glorreiche Idee eines Kastanien-Herz-Türkranzes entstand… hier könnt ihr lesen, dass ich es nicht so mit Herzen habe. Idee verworfen, eigentlich das fertige Herz Kreis Ei. Mittlerweile haben – durch die vernachlässigte Lagerung – auch Kastanien inkl. Korb zu schimmeln begonnen… aber ich wollte verdammt noch mal etwas mit den Kastanien machen und dann die große Erleuchtung: Kastanien-Shampoo. Das Rezept von Lisa hat wirklich verlockend geklungen.

 

Man braucht für das Kastanien-Shampoo:

  • 20 Stk. Rosskastanien
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 2 Äpfel
  • 700ml Wasser
  • 1 EL kaltgepresstes Öl – ich habe Olivenöl genommen
  • Agar Agar oder Apfelpektin – ich habe Pektin aus Zitrusfrüchten genommen

 

Haarshampoo selbstgemacht mit Kastanien, Rosmarin und Apfel

 

So geht´s:

Kastanien vierteln, Rosmarin und Äpfel klein schneiden und im Wasser ca. eine halbe Stunde köcheln lassen. Danach wird das Gemisch abgeseiht und das Pektin eingerührt und zum Schluss noch das Öl. Ich sag es gleich: bei mir ist es nicht gelartig geworden, trotzdem in Schraubgläser abgefüllt und – diesmal hatte ich einen Run – gleich auch getestet.

 

Haarshampoo selbstgemacht mit Kastanien, Rosmarin und Apfel

 

Fazit:

Vorweg muss ich sagen, mein Haar ist Conditioner-verwöhnt, vielleicht lag es daran, ABER bähhh, es war echt nicht meines. Schon beim Frisieren der nassen Haare hat es sich ganz komisch angefühlt und irgendwie auch nicht „sauber“. Im trockenen Zustand war es auch nicht besser, im Gegenteil…

 

P.S.: Trotzdem mit dabei bei GRÜNZEUG[we love green stuff] von den Naturkindern.

P.P.S.: Die Kastanie und ich werden definitiv keine Freunde, zumindest was die Saponine in ihr anbelangen, aber hey, ich kann Molekülstrukturen mit ihnen bauen – gibt es allerdings dann erst nächsten Herbst, wenn ich mich wieder beruhigt habe.

6 Comments

  • Dukkah Puppenmanufaktur

    hahaha… witzige Art zu Schreiben. Danke für Dein Resume. Und wenn man Quitte statt Apfel nimmt, könnte die in der Quitte enthaltene Menge an Pektin ausreichen um „anzudicken“. Agaragar könnte sein das dies die Haare verklebt?
    Deine Bilder sind toll geworden! 🙂

    • Uli

      Ich hab mir ausgerechnet, dass ich ca 10 – 15 Kilo Kastanien schneiden, schälen, häckseln und trocknen müsste für einen Jahresvorrat Waschmittel… Äh. Glg

      • Dukkah Puppenmanfaktur

        Hahahaha prust! Ich hab mich grad so weggeschmissen vor Lachen! Die Kilozahl ist ja demotivierend hoch zehn! 😀 Da lässt mans dann lieber gleich ganz!? Oder?
        Ich find ja immer Kleinvieh macht auch Mist. Und wenn Jeder ein bisschen tut, ist das doch in der Summe schon recht viel! 🙂
        Ganz herzlichste Grüße von Felicitas

        • Uli

          Auf Vorrat zu machen, ist für mich einfach zu aufwändig, aber so lange die Kastanien da sind… ich werd mich noch mit Efeu als Alternativ-Waschmittel versuchen, den gibt es ja das ganze Jahr. Und du hast natürlich recht: wenn jeder grad ein bisschen was tut, ist es schon mehr als wenn keiner nichts macht (oh, da sind jetzt zu viele Verneinungen dabei, aber du weißt, was ich meine 😉 glg Uli

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