Hustensirup …Eisheiligen ade…

Nachdem wir letzte Woche die Eisheiligen ziemlich uncool abgefertigt haben – mit nur einem schlechten Tag an der kalten Sophie – dachte ich „ha“ und langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich das Denken anderen überlassen sollte. Denn es hat heute geschneit bzw. schneit noch immer. Naja, unorganisiert wie ich bin, hab ich eh noch keine Bikini-Wetter-Pflanzen rausgesetzt.

Mit dem schlechten Wetter kommt ratzfatz auch eine Erkältung ins Haus und weil das auch eine Erinnerung ist, die Hustenkräuter zu sammeln, ging es vorgestern raus *intshirtundshortsahhhh* um Spitzwegerich, Maiwipfel, Salbei und Thymian zu pflücken – letztere zwei wohnen bei uns im Garten und findet ihr hier und hier.

 

Thymian

 

Salbei

 

In den kommerziellen Hustensäften ist meist Spitzwegerich enthalten und eigentlich die Nummer Eins in Sachen Husten. Das tolle am Spitzwegerich ist, dass er Aucubin enthält und deswegen kann der Pflanzensaft nicht schimmeln – cool, oder? Weiters ist der Spitzwegerich eine superschnelle Hilfe, wenn man sich in freier Wildbahn Stichverletzungen zu zieht – also Bienenstich, Insektenstich, Brennnessel… ähm ja -stich – Blätter im Mund zu Brei kauen, auf den Stich und gut. Ich möchte hinzufügen, bei einem eleganten Bauchstich oder einem Messer im Herzen würde ich eher den Notarzt empfehlen und nicht auf Spitzwegerich verweisen.

 

Spitzwegerich

 

Mit den Maiwipfeln sind die jungen hellgrünen Triebe der Fichte (oder Tanne) gemeint. Nicht alle von einem Baum sammeln, er soll ja schließlich noch wachsen. Und weil ich mir bis vor kurzem den Unterschied zwischen Fichte und Tanne nicht merken konnte, eine fulminante Eselsbrücke „Die Fichte sticht, die Tanne nicht“ – ungeachtet biologischer Unterscheidungsmerkmale, der kleine Reim hat´s drauf.

 

Maiwipfel

 

Man braucht für ein Glas Hustensirup:

  • Rohrzucker
  • Spitzwegerich
  • Maiwipfel
  • Salbei
  • Thymian
  • ein großes, gut verschließbares Glas

 

Hustensirup1

 

So geht’s:

Die Spitzwegerichblätter gut abwaschen, die restlichen Kräuter nicht und alle außer den Maiwipfeln grob schneiden. Schichtweise Zucker, Kräuter, Zucker, Kräuter… in das Glas füllen, gut fest drücken und als Abschluss noch mal eine Schicht Zucker. Deckel zu und an einem warmen Ort z. B. auf der Fensterbank stehen lassen. Der Sirup ist fertig, sobald sich der Zucker komplett aufgelöst hat – das kann ein paar Wochen dauern. Kräuter raus und Sirup in dunkle Gläser abfüllen bzw. an einem dunklen Ort lagern.

 

Hustensirup2

 

Genießt den Winter… ups Frühling!

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